Faszination

 Adrenaline von Eurolight

  • Hersteller : Eurolight
  • Typ/Anwendung : Kunstflug / 3D / Freestyle
  • Spannweite : 1,71m
  • Rumpflänge : 1,72m
  • Tragflächeninhalt : 46,6qdm
  • Gewicht: 5400g
  • Aufbau : Voll-Holz-Bauweise
  • Erbauer / Besitzer : Björn Abraham
     
  • Motor : Torcman TM 430-30 14 – pol  24w
  • Controller : Hacker Master 77 O-Flight
  • Akkus : 24x GP3700 (NiMh)
  • Luftschraube : APC 17x10
  • Empfänger-Akku : 5x1400mAh
  • Empänger : MPX RX9 Synth
  • Servos : 4 x MPX Profi digi (QR / HR), 1 x MPX Titan digi (SR)
  • Flugzeit : 8 Minuten Kunstflug, 10-12 Minuten Normalflug
     


Markante Motorhaube mit ausreichend dimensionierten Kühlöffnungen


Geballte Energie

    
Kohlefaserdom in Getränkebecher-Form


schönes Flugbild

schönes Wetter  !
 

 Praxisbericht von Björn Abraham:

Eigentlich ist dieses Modell für einen 15 ccm bis 20 ccm Viertakter bestimmt. Der Hersteller benutzt aber in seiner Beschreibung auch den Wortlaut „Hochleistungselektroantriebe“. Dadurch und zusätzlich durch den Preis von 199 Euro inspiriert wurde ein Modell bestellt und nach ca. 5 Monaten und unzähligen Telefonaten geliefert.

Die Konstruktion des Modells ist sehr robust und auf höchste Stabilität ausgelegt. Die Verarbeitung ist dank Laserzuschnitt aller Teile absolut perfekt. Allerdings ist durch die besagte Robustheit das Rohbaugewicht (ca. 2600 g) nicht unbedingt für einen Elektroe insatz geeignet. Hier kann man, wenn man den Arbeitsaufwand nicht scheut noch ein bisschen Entkernen. Ich habe dies nicht getan. Ein hoch hier auf die Alltagstauglichkeit.

Die Querruderservos sind unten über Kugelkopfgestänge angesteuert.Höhenruder und Seitenruder werden durch Stahllitze jeweils beidseitig und somit ohne Ruderspiel angelenkt.

Da dies für mich das erste Elektromodell in dieser Größenordnung ist und ich bisher solche Modelle nur mit den herkömmlichen Verbrennern geflogen bin, war ich was die Motorbefestigung anging etwas skeptisch. Die Befestigungen mittels dünner Karbonrohre, die man immer wieder in der Fachliteratur sieht, finde ich persönlich nicht sehr alltagstauglich. Außerdem ist die Motorhaube des Modells am Wellendurchlass rund und besitzt einen Durchmesser von 65 mm. Sitzt der hier eingesetzte Motor direkt dahinter bleibt kaum Platz für die besagte Karbonrohrkonstruktion. Auf eine Wellenverlängerung wollte ich verzichten.

Nach einigen überschlafenen Nächten kam dann die ausgeführte Variante in den Sinn. Ein Getränkebecher (0,4 l) hat einen unteren Bodendurchmesser von ca. 60 mm. Der Becher wurde mit Gips gefüllt und dann einfach mit Karbon belegt und ein vorher runder Karbonspant mit eingelegt. Durch die konische Form des Bechers wird der Durchmesser nach hinten immer größer, was ein einfädeln des Motors sehr erleichtert. Den laminierten Becher dann auf eine Grundplatte auflaminiert und über Distanzstücke am vorderen Spant angeschlagen (Aluschrauben). Durch die Distanzstücke ist gleich der Sturz und Seitenzug eingestellt. Der Becher wurde dann noch mit ausreichend Kühlöffnungen versehen und eine Zwangskühlluftführung in der Haube durch den Motorträgerbecher vorgesehen. Im hinteren Luftstrom sitzt dann noch der Regler.

Nur um es hier für die Zukunft festzuhalten. Für den laminierten Becher maximal zwei Lagen 93 g Gewebe benutzen. Ich habe Verbrennerflug geprägt vier Lagen benutzt und jetzt könnte man durchaus einen kleinen Benziner dran schrauben.  

Der Akku ist auf einem mit Karbon belegtem 3mm Sperrholzbrett befestigt, dass über drei Aluschrauben in den für das Resorohr vorgesehenen Raum geschraubt wird. Die Rumpfabdeckung ist über Haubenverschlüsse schnell zu lösen und so auch der Akku schnell zu wechseln. 

Mit den genannten Komponenten kommt man dann auf das angegebene Abfluggewicht. Mit den in letzter Zeit gesammelten Erfahrungen könnte das Gewicht durchaus etwas geringer ausfallen. Das in meinem Bausatz enthaltene Fahrwerk ist ebenfalls sehr schwer. Mittlerweile gibt es ein Karbonfahrwerk. 

Durch das doch hohe Abfluggewicht ist gerade so kein Hoovern möglich. Ansonsten ist mit dem beschriebenen Antrieb alles möglich. Nach einer Startstrecke von ca. 25 m, kann senkrecht weggezogen werden. Endlos geht es dann zwar nicht, aber nach ca. 70 – 80 m kommt ein Turn. Je nach Flugstil komme ich auf 8 Minuten gebolzten Kunstflug oder maximal 12 Minuten Platzrunden fliegen. 

Natürlich wäre mit Lipo’s noch viel mehr möglich. Bekommt man dann aber die aktuellen Preise unter die Nase gehalten ist man schnell geheilt.

Wer diese Maschine mit dem hier beschriebenen Antrieb fliegen sieht, verzichtet gerne auf die teuren Lipo’s.