Faszination |
Last Down XXL von Staufenbiel |
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Nachdem ich doch positiv von der Seglerversion des Last Down XXL überrascht
war, orderte ich kurzer Hand noch einen Elektrorumpf vom Last Down
XXL E. Die Flügel bzw. das Höhenleitwerk wollte
ich hier von der Seglerversion
weiter benutzen. Den von mir gewünschten Lieferumfang in Form von Rumpf mit
schon abgetrennter Rumpfspitze, ein Seitenruder, eine Kabinenhaube
und die Innereien wie Akkurutsche, Servohalterung,
Motorspant, Flächenverbindungsteile sowie
Kleinteilebeutel wurden seitens der Firma
Staufenbiel prompt geliefert.
Als Motorvariante wählte ich einen TORCMAN 350-20/14, also einen Brushless
Aussenläufer mit Statordurchmesser 35 mm, Statorlänge 20 mm und 14
Windungen pro bewickelten Zahn. Diesen Motor
wählte ich nach mehreren Gesprächen mit Klaus
Kraft, der die TORCMAN Motoren vertreibt. Hier wird in meinen Augen
Support und Kundenorientierung ganz gross
geschrieben. Meine Anforderungen an den Motor
waren ein Akku mit 10 Zellen, Standstrom 35-40 Ampère. Nach den
folgenden Berechnungen erwies sich der oben genannte Typ als die
optimale
Variante. Der Motor lag dann auch innerhalb einer Woche fertig
konfektioniert auf meinem Basteltisch und macht wirklich einen
souveränen Eindruck. CNC-Technik vom Feinsten,
erstklassige Verarbeitung und der ganz grosse
Vorteil ist die Gewährleistung bei den Fertigmotoren.
Wichtig für meine Entscheidung waren folgende
Kriterien:
- Fliegen auch am Hang, wo die Landeflächen nicht immer als optimal zu
bezeichnen sind
- Die Welle hat am hinteren Lagerschild eine verlängerte Führung, die die
Welle auch mal bei einer Bodenberührung
nicht so schnell verbiegen lässt
- Die gute Verarbeitungsqualität, die mich auch schon auf der Messe Sinsheim
2002 überzeugen konnte
- Support sowie Gewährleistung bei den Fertigmotoren
- Das Sortiment von Regler über Spinner bis Luftschraubenmitnehmer und mehr.
Nach Trocknung der Motorspantverklebung wurde der Motor festgeschraubt.
Jetzt ging es um die Positionierung des Servobrettes und der
Akkurutsche. Dazu baute ich den kompletten Vogel
provisorisch mit allen Teilen zusammen
und positionierte alle benötigten Teile so, dass man davon ausgehen kann,
dass nur noch geringe Bleizugaben nötig werden, um den korrekten
Schwerpunkt zu erreichen. Dazu war es dann nötig,
das Servobrett und die Akkurutsche
soweit wie möglich nach vorne zu positionieren. Grund war der nur 223 Gramm
schwere Motor. Bei einer Befeuerung durch einen schwereren Motor
können sicher die in der Bauanleitung angegebenen
Masse verwendet werden. Die
Servobrettkonstruktion ist in seiner Form entsprechend anzupassen, so dass
er weiter vorne seinen Platz finden kann. Die Akkurutsche verklebte
ich wie in der Bauanleitung beschrieben nicht mit
dem Servobrett, sondern wählte
eine lösbare Verbindung. Dabei wird die Akkurutsche mit einer Nylonschraube
am Servobrett festgehalten. Das hat den Vorteil, dass man bei
Änderungsarbeiten bzw. bei eventuell anfallenden Reparaturarbeiten
mehr
Freiraum hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass der unter der Akkurutsche
liegende Empfänger einen angenehmen Platz findet und durch die
lösbare Akkurutsche jederzeit zugänglich ist. Das
Servobrett wurde dadurch mit einer
Zackenmutter erweitert. Für die Seitenruderanlenkung konnte ich dieses Mal
nicht auf die Seilzugmethode zurückgreifen und verwendete somit den
eingeharzten Bowdenzug.
Damit der Motor kühle Luft atmen kann, wurden im Motorspant 3 Langlöcher
gefräst. Der Rumpf bekam ebenfalls Langlöcher auf der linken und
rechten Seite auf Höhe des Motors. Jetzt wurden
die ersten Gehversuche mit dem Motor
gemacht. Dazu bestückte ich die Welle mit einem Propellermitnehmer und einem
dazu passenden Spinner, ebenfalls aus dem Hause TORCMAN. Eine
Klappluftschraube vom Typ Graupner CAMProp mit den Massen 14"x9,5"
sollte
den von mir geforderten Wert von 35 Ampère Standstrom aus dem Motor zaubern.
Mittels Zangenampèremeter wollte ich dann auch gleich das erwünschte
Ergebnis sehen. Doch fehlgeschlagen. Der von mir verwendete
Jeti-Regler
70-3p mit dem weissen Aufkleber, also noch mit uralter Firmware, wollte den
Motor nicht zu der erhofften Drehzahl verhelfen. Der Motor kam im
oberen Drittel der Gasstellung aus dem Tritt. Ein
kleinere Luftschraube Aeronaut
13"x7" jedoch ergab keine Probleme, wobei man ganz langsam Gas geben musste.
Ein Jeti Gold von meinem Vater konnte dieses Verhalten nicht zeigen.
Dort war alles ok. Nach einem weiteren Telefonat
mit Klaus Kraft von TORCMAN
wurde mir der Umstand genauso erklärt und ich entschloss mich, den neuen
Regler Master 70-3p von ihm zu bestellen, den ich dann 2 Tage später
in meinen Händen hielt. Wer die Eigenschaften der
neuen Reglergeneration
nachlesen möchte, kann dies tun unter http://www.hacker-motoren.de/deutsch/steller-timing.html.
Nachdem der Regler auf das Timing Stufe 4
eingestellt worden war, gab es überhaupt keine
Probleme mehr bzgl. Anlaufverhalten, Regelung bis Vollgas und Bremse. Ich
konnte jetzt schlagartig Gas geben ohne auch nur einen Zucker. Das
Zangenampèremeter zeigte dann auch bei der CAMProp die erwünschten 35
Ampère. Der Motor macht richtig Wind und ich bin mit meiner gewählten
Variante sicher auf der richtigen Seite. Und das ist noch lange nicht
das
Ende der Fahnenstange bei diesem Motor ...
Flugbericht:
Jetzt war es soweit. Aber nachdem ich schon gute Erfahrungen mit der
Seglerversion gemacht hatte, sollte ich dieses Mal nicht nervös
werden. Also den RC 2400 Akku geladen, alles
eingeschaltet und erst mal einen Reichweitentest
durchgeführt. Alles ok. Noch mal einen Rudercheck, und dann
konnte mein Vater den Last Down seinem Element übergeben. Was dann
kam, war auch für mich überraschend, denn der
Steigflug war mehr als ordentlich. Mit gut 40 Grad
Steigwinkel zog es den Vogel nach oben und nach ca. 20 Sekunden
sind etwa 200 Höhenmeter erreicht. Was bis hier festgestellt werden
konnte, ist, dass der Motorsturz für diese
Antriebsauslegung zu gering ist. Das muss
ich noch ändern.
Auch die von mir vorgenommene Änderung der EWD-Verkleinerung hat sich als
richtig erwiesen. Bei der Seglerversion
hatte ich schon festgestellt, dass jede kleinste
Fahrtüberhöhung sofort ein Steigen verursachte und man wollte
nicht so richtig marschieren. Absolut neutral liegt der E-Segler in
der Luft. Enges Kreisen ist möglich und eine
Abrisstendenz ist bei dieser Auslegung nicht zu
erkennen.
Anschliessende Rolle und Looping bestätigten die Kunstflugtauglichkeit,
wobei der Last Down XXL in seiner Grundauslegung kein Hotliner oder
F3B-ler ist, sondern eher eine thermikgierige
Maschine. Es folgten dann noch
schnelle Vorbeiflüge, wobei zu sagen ist, dass der Last Down fast
geräuschlos seine Bahnen zieht, ein Plus an die aerodynamische
Auslegung.
Mit dem von mir eingesetzten Flugakku RC2400 sind 5-6 Steigflüge möglich
und bei verhaltenem Flugstil sind ohne thermische Einflüsse locker 30
Minuten Flugzeit drin. Was will man mehr ...?
Auf der Messe in Friedrichshafen habe ich mir den neuen Akku von Sanyo mit
3300 mAh in NiMh-Technologie zugelegt, ebenfalls mit 10 Zellen. Der
Akku soll 45 Ampère Dauerstrom und kurzfristig 55
Ampère vertragen können. Die Tests mit dem neuen
Akku stehen noch aus. Schaun'mer mal ...
Fazit:
Ein tolles Gerät, das sicherlich seine Freunde finden wird!!
Gruss Toni
45mm Präzisionsspinner Graupner
15x8 CAM-CFK Graupner
TM350-20-14pol, 14W
Hacker Master 40-3P
10Zellen CP1700SCR
Servos : 3xFS500, 2xHS81MG, 1X3001
Skymelody vario
40 bis 42A / etwa 400 bis 420W
Motorlaufzeit etwa 2 Minuten.
Abfluggewicht 2970 Gramm
Einen Steigflug kostet etwa 30 Sekunden. Die Höhe ist dann um die 200 Meter.
Es geht kraftvoll nach oben. Wirklich sowie man das gerne bei einem Segler
sieht. Ich brauche während dem Steigflug keine Kurven zu drehen. Ein gerader
Steigflug genügt um auf Ausgangshöhe zu kommen. Ich habe jetzt 4 Flüge mit
den Last Down XXL gemacht. Er ist ein guter Thermik Segler! Fliegt
freundlich und einfach. Die Wölbklappen machen ihn flexibel und effektiv.
Heute nur einen Flug gemacht :-) Mit 68 Sekunden Motorlauf ein Flug von
einer Stunde und 15 Minuten..........Yeah.
MfG. Eelco