Faszination

Last Down XXL von Staufenbiel


          
 

 

  • Hersteller / Lieferant  : Staufenbiel (www.staufenbiel.com)

  • Typ/Anwendung : Thermik / Allrounder

  • Listenpreis  199,- Euro

  • Spannweite: 3200 mm

  • Rumpflänge: 1400 mm

  • Profil : Eppler 205

  • Flächeninhalt : 58 qdm

  • Flächenbelastung : 50 g/qdm

  • Leergewicht 1690 g

  • Abfluggewicht : 2900g

 

 

  • Motor:  TM350-20 14pol, 14w

  • Controller : Hacker Master 70 3-P

  • Zellenzahl: 10

  • Akkus: NiCd2400, NiMh 3300

  • Strom : ca. 35A

  • Luftschraube: Graupner CamFolding 14x9.5

  • Steuerung : SR, HR, QR, Wölbklappen, Motor

  • Servos : 4 x Dymond D 250 BX Micro-Servos für Wölbklappen und Querruder,     1 x Graupner Standardservo für Seitenruder,   1 x  Graupner C 341 für Höhenruder

  • Empfänger Graupner C17

  • Besitzer : Toni Bäuerle  (webmaster@mbg-radolfzell.de)

 

 

Ausführlicher Bericht von Toni Bäuerle :

Nachdem ich doch positiv von der Seglerversion des Last Down XXL überrascht war, orderte ich kurzer Hand noch einen Elektrorumpf vom Last Down XXL E. Die Flügel bzw. das Höhenleitwerk wollte ich hier von der Seglerversion
weiter benutzen. Den von mir gewünschten Lieferumfang in Form von Rumpf mit schon abgetrennter Rumpfspitze, ein Seitenruder, eine Kabinenhaube und die Innereien wie Akkurutsche, Servohalterung, Motorspant, Flächenverbindungsteile sowie Kleinteilebeutel wurden seitens der Firma Staufenbiel prompt geliefert.

Als Motorvariante wählte ich einen TORCMAN 350-20/14, also einen Brushless Aussenläufer mit Statordurchmesser 35 mm, Statorlänge 20 mm und 14 Windungen pro bewickelten Zahn. Diesen Motor wählte ich nach mehreren Gesprächen mit Klaus Kraft, der die TORCMAN Motoren vertreibt. Hier wird in meinen Augen Support und Kundenorientierung ganz gross geschrieben. Meine Anforderungen an den Motor waren ein Akku mit 10 Zellen, Standstrom 35-40 Ampère. Nach den folgenden Berechnungen erwies sich der oben genannte Typ als die optimale
Variante. Der Motor lag dann auch innerhalb einer Woche fertig konfektioniert auf meinem Basteltisch und macht wirklich einen souveränen Eindruck. CNC-Technik vom Feinsten, erstklassige Verarbeitung und der ganz grosse Vorteil ist die Gewährleistung bei den Fertigmotoren.
Wichtig für meine Entscheidung waren folgende Kriterien:
- Fliegen auch am Hang, wo die Landeflächen nicht immer als optimal zu bezeichnen sind
- Die Welle hat am hinteren Lagerschild eine verlängerte Führung, die die Welle auch mal bei einer Bodenberührung   nicht so schnell verbiegen lässt
- Die gute Verarbeitungsqualität, die mich auch schon auf der Messe Sinsheim 2002 überzeugen konnte
- Support sowie Gewährleistung bei den Fertigmotoren
- Das Sortiment von Regler über Spinner bis Luftschraubenmitnehmer und mehr.

Nach Trocknung der Motorspantverklebung wurde der Motor festgeschraubt. Jetzt ging es um die Positionierung des Servobrettes und der Akkurutsche. Dazu baute ich den kompletten Vogel provisorisch mit allen Teilen zusammen
und positionierte alle benötigten Teile so, dass man davon ausgehen kann, dass nur noch geringe Bleizugaben nötig werden, um den korrekten Schwerpunkt zu erreichen. Dazu war es dann nötig, das Servobrett und die Akkurutsche
soweit wie möglich nach vorne zu positionieren. Grund war der nur 223 Gramm schwere Motor. Bei einer Befeuerung durch einen schwereren Motor können sicher die in der Bauanleitung angegebenen Masse verwendet werden. Die
Servobrettkonstruktion ist in seiner Form entsprechend anzupassen, so dass er weiter vorne seinen Platz finden kann. Die Akkurutsche verklebte ich wie in der Bauanleitung beschrieben nicht mit dem Servobrett, sondern wählte
eine lösbare Verbindung. Dabei wird die Akkurutsche mit einer Nylonschraube am Servobrett festgehalten. Das hat den Vorteil, dass man bei Änderungsarbeiten bzw. bei eventuell anfallenden Reparaturarbeiten mehr
Freiraum hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass der unter der Akkurutsche liegende Empfänger einen angenehmen Platz findet und durch die lösbare Akkurutsche jederzeit zugänglich ist. Das Servobrett wurde dadurch mit einer
Zackenmutter erweitert. Für die Seitenruderanlenkung konnte ich dieses Mal nicht auf die Seilzugmethode zurückgreifen und verwendete somit den eingeharzten Bowdenzug.

Damit der Motor kühle Luft atmen kann, wurden im Motorspant 3 Langlöcher gefräst. Der Rumpf bekam ebenfalls Langlöcher auf der linken und rechten Seite auf Höhe des Motors. Jetzt wurden die ersten Gehversuche mit dem Motor
gemacht. Dazu bestückte ich die Welle mit einem Propellermitnehmer und einem dazu passenden Spinner, ebenfalls aus dem Hause TORCMAN. Eine Klappluftschraube vom Typ Graupner CAMProp mit den Massen 14"x9,5" sollte
den von mir geforderten Wert von 35 Ampère Standstrom aus dem Motor zaubern. Mittels Zangenampèremeter wollte ich dann auch gleich das erwünschte Ergebnis sehen. Doch fehlgeschlagen. Der von mir verwendete Jeti-Regler
70-3p mit dem weissen Aufkleber, also noch mit uralter Firmware, wollte den Motor nicht zu der erhofften Drehzahl verhelfen. Der Motor kam im oberen Drittel der Gasstellung aus dem Tritt. Ein kleinere Luftschraube Aeronaut
13"x7" jedoch ergab keine Probleme, wobei man ganz langsam Gas geben musste. Ein Jeti Gold von meinem Vater konnte dieses Verhalten nicht zeigen. Dort war alles ok. Nach einem weiteren Telefonat mit Klaus Kraft von TORCMAN
wurde mir der Umstand genauso erklärt und ich entschloss mich, den neuen Regler Master 70-3p von ihm zu bestellen, den ich dann 2 Tage später in meinen Händen hielt. Wer die Eigenschaften der neuen Reglergeneration
nachlesen möchte, kann dies tun unter  http://www.hacker-motoren.de/deutsch/steller-timing.html.

Nachdem der Regler auf das Timing Stufe 4 eingestellt worden war, gab es überhaupt keine Probleme mehr bzgl. Anlaufverhalten, Regelung bis Vollgas und Bremse. Ich konnte jetzt schlagartig Gas geben ohne auch nur einen Zucker. Das Zangenampèremeter zeigte dann auch bei der CAMProp die erwünschten 35 Ampère. Der Motor macht richtig Wind und ich bin mit meiner gewählten Variante sicher auf der richtigen Seite. Und das ist noch lange nicht das
Ende der Fahnenstange bei diesem Motor ...

Flugbericht:
Jetzt war es soweit. Aber nachdem ich schon gute Erfahrungen mit der Seglerversion gemacht hatte, sollte ich dieses Mal nicht nervös werden. Also den RC 2400 Akku geladen, alles eingeschaltet und erst mal einen Reichweitentest durchgeführt. Alles ok. Noch mal einen Rudercheck, und dann konnte mein Vater den Last Down seinem Element übergeben. Was dann kam, war auch für mich überraschend, denn der Steigflug war mehr als ordentlich. Mit gut 40 Grad Steigwinkel zog es den Vogel nach oben und nach ca. 20 Sekunden sind etwa 200 Höhenmeter erreicht. Was bis hier festgestellt werden konnte, ist, dass der Motorsturz für diese Antriebsauslegung zu gering ist. Das muss
ich noch ändern.

Auch die von mir vorgenommene Änderung der EWD-Verkleinerung hat sich als richtig erwiesen. Bei der Seglerversion hatte ich schon festgestellt, dass jede kleinste Fahrtüberhöhung sofort ein Steigen verursachte und man wollte nicht so richtig marschieren. Absolut neutral liegt der E-Segler in der Luft. Enges Kreisen ist möglich und eine Abrisstendenz ist bei dieser Auslegung nicht zu erkennen.

Anschliessende Rolle und Looping bestätigten die Kunstflugtauglichkeit, wobei der Last Down XXL in seiner Grundauslegung kein Hotliner oder F3B-ler ist, sondern eher eine thermikgierige Maschine. Es folgten dann noch
schnelle Vorbeiflüge, wobei zu sagen ist, dass der Last Down fast geräuschlos seine Bahnen zieht, ein Plus an die aerodynamische Auslegung.

Mit dem von mir eingesetzten Flugakku RC2400 sind 5-6 Steigflüge möglich und bei verhaltenem Flugstil sind ohne thermische Einflüsse locker 30 Minuten Flugzeit drin. Was will man mehr ...?

Auf der Messe in Friedrichshafen habe ich mir den neuen Akku von Sanyo mit 3300 mAh in NiMh-Technologie zugelegt, ebenfalls mit 10 Zellen. Der Akku soll 45 Ampère Dauerstrom und kurzfristig 55 Ampère vertragen können. Die Tests mit dem neuen Akku stehen noch aus. Schaun'mer mal ...

Fazit:
Ein tolles Gerät, das sicherlich seine Freunde finden wird!!

Gruss Toni
 

Kurz-Bericht von Eelco de Val aus Holland :

45mm Präzisionsspinner Graupner
15x8 CAM-CFK Graupner
TM350-20-14pol, 14W
Hacker Master 40-3P
10Zellen CP1700SCR
Servos : 3xFS500, 2xHS81MG, 1X3001
Skymelody vario
40 bis 42A /  etwa 400 bis 420W
Motorlaufzeit etwa 2 Minuten.
Abfluggewicht 2970 Gramm
Einen Steigflug kostet etwa 30 Sekunden. Die Höhe ist dann um die 200 Meter. Es geht kraftvoll nach oben. Wirklich sowie man das gerne bei einem Segler sieht. Ich brauche während dem Steigflug keine Kurven zu drehen. Ein gerader Steigflug genügt um auf Ausgangshöhe zu kommen. Ich habe jetzt 4 Flüge mit den Last Down XXL gemacht. Er ist ein guter Thermik Segler! Fliegt freundlich und einfach. Die Wölbklappen machen ihn flexibel und effektiv. Heute nur einen Flug gemacht :-) Mit 68 Sekunden Motorlauf ein Flug von einer Stunde und 15 Minuten..........Yeah.
MfG. Eelco