Faszination

 Eigenbau-Flitzer von Jürgen Lang


            

        

  • Hersteller / Lieferant  : Eigenbau

  • Typ/Anwendung : Mini-Hotliner

  • Spannweite: 115 cm

  • Rumpflänge: 82 cm

  • Profil : Eppler 176 (8,83% Dicke)

  • Flächeninhalt : 22,13qdm

  • Flächentiefe 22cm

  • Flächenbelastung : 34,7 g/qdm

  • Abfluggewicht : 770g

  • Motor: Torcman TM280-15 14pol, 15w

  • Controller : Hacker Master 40 3-P BEC

  • Zellenzahl: 8

  • Akkus: KR600AE (160g)

  • Strom :  28A

  • Leistung : 230Watt

  • Luftschraube: Graupner CamFolding 12x6

  • Steuerung : HR (C341), QR (C261),  Motor

  • Besitzer : Jürgen Lang

  • Aufbau :  Balsa-Rumpf, Flügel in  CFK-Rohrholmtechnik mit kompletter Nasenbeplankung

  • Eigenschaften : siehe Beschreibung unten ...

 

 
 

 

Praxisbericht von Jürgen Lang :

Das Gerät, das ich hier vorstelle, ist mittlerweile eine komplette Eigenkonstruktion.
Angefangen hat alles mit einer Germania deren Bauplan einst in der Aufwind veröffentlicht wurde.
Aus irgend welchen nicht findbaren Gründen trug die Fläche aber bei mir nicht, gar nicht. Nach einem Gummistart mit ca. 100m Ausgangshöhe war gerade mal die Landekurve einzuleiten.
Danach konstruierte ich eine Fläche mit etwas mehr Inhalt, da ich in einer Gegend wohne, in der Hangflugmöglichkeiten dünn gesät sind.
Weil der alte Rumpf mit dem Schwerpunkt nicht mehr zusammen passte, musste also ein neuer Rumpf her.
Da wurde dann natürlich gleich ein Elektroantrieb vorgesehen (ist halt typisch für einen Flachländler).Erst probierte ich einen 400er mit Eigenbaugetriebe. Das ging auf anhieb gut: ca. 20 Grad Steigleistung 3x auf gute 100 m. Die Fläche trug hervorragend und war auch vom Geschwindigkeitsbereich ok. Die Querruder wirken allerdings extrem. Den Ausschlag habe ich momentan noch auf 40% reduziert, also größer sollten sie wirklich nicht mehr sein.
Wenn man nicht gerade voll Power heizt, kann man auch mit den 40% einen Abriss bekommen; und das geht unter Umständen schneller als einem lieb ist.
Der Durchzug lässt aufgrund des Gewichts etwas zu wünschen übrig und der Wirkungsgrad des Antriebs wusste auf Dauer auch nicht zu überzeugen.
Was soll ich sagen, auf die Dauer hilft nur Power.
Ein ausgiebiges Beratungsgespräch mit Herr Kraft später ,war der neue Motor samt Regler geordert.
Ein 280-15 pro mit 15 Windungen - was ziemlich an die angegebene Leistungsgrenze geht.
Ich flieg jetzt mit einem folding Prop vom Graupner 12x6 der wahrscheinlich weniger Strom nimmt wie der Aeronaut.
Es sind ca. 5-6 Steigflüge (im schnitt mit 28A sind ca. 250 Watt) mit guten 100 m drin (kontrollierbare Sichtgrenze für das kleine Ding) und das mit einem 600er 8 Zeller (KR-600AE).
Und haltet euch fest, die ersten 4 gehen absolut senkrecht, d.h. ca.2 Sek. Fahrt aufnehmen, dann hochziehen, nach weiteren ca.10 Sek. drücken in die Waagerechte und gleichzeitig Motor abstellen. Geil sag ich euch.
Für das Leistungsdefizit nach dem 4. Steigflug mache ich den Akku verantwortlich.
Nach der Abschaltung durch den Unterspannungsschutz und der nachfolgenden Landung kann man den Akku nicht länger als 3 Sek. in der Hand fest halten, was deutlich auf die Leistungsgrenze des Akkus hinweist, außerdem lässt sich nicht die ganze geladene Kapazität umsetzen wenn man nachrechnet. Ach ja der Motor ist dabei echt cool, nicht mal handwarm.
Einen 11" x 7" von Aeronaut hab ich auch mal probiert, was eher enttäuschend war.
Der Strom ging zwar auf die erwarteten 24A runter, aber mit 40 Grad Steigleistung waren jetzt nicht mehr als ganze 3 Steigflüge rauszuholen.
Demnächst werde ich vielleicht mal mit größeren Props experimentieren, da mir Herr Kraft beim Verkauf schon gesagt hat, dass 350 Watt bei guter Kühlung und Hotliner-typischen Kurzzeitbetrieb eigentlich kein Problem darstellen dürften.
Fragt sich nur, wie das dann abgeht.
Fazit :
Das Teil geht einfach tierisch gut ab, gute Segel- und Langsamflugeigenschaften, aber auch schnell wie sau, ohne gleich die ganze Höhe dafür umsetzen zu müssen und in der Luft nicht kaputt zu kriegen.
Irgendwann werde ich wohl 'ne neue Fläche bauen mit mehr Spannweite: 150cm ein wenig gepfeilt und mit doppelter V-Form, was dem Thermikflug begünstigen soll (die Querruder werden auch etwas kleiner ausfallen).