Faszination

 SportWing (weiss) von Conzelmann/Freescale

   

 

 
  • Hersteller : Conzelmann
  • Typ/Anwendung : Elektro-Allround-Nurflügler
  • Spannweite : 124cm (mit Wellpappe-Ohren)
  • Länge : 45cm.
  • Flügelfläche : 27.9 dm²
  • Gewicht: 420g
  • Gesamtflächenbelastung : ca. 15 g/dm²
  • Motor : TM200-10 11w (Baby) mit langer Welle
    und Stützlager
  • Akku : 2 Kokam 1500mAh (66g)
  • Controller : Hacker Master 8A BEC
  • Luftschraube : 8x5  Aeronaut CamCarbon (festgeklemmt)
  • Mittelstück : Eigenbau
  • Steuerung : HR,  QR , Motor (Freescale Servos)
  • Empfänger : Schulze 435
  • Leistungsdaten : max. Strom ca. 8 A, ca. 60W
     
  • Steigleistung : 45-60grad
  • Laufzeit : 25 - 30min.
     
  • Aufbau : Flexit Schaum und Kunststoff-Tiefziehteile, CNC-Frästeile, Decorbogen, alle Anlenkungsteile, Komplettausstattung !!!
  • Eigenschaften : gutmütiger, leicht zu fliegender Nurflügler mit dem gewissen etwas.
    Sehr ansprechende Optik !
    Siehe auch Praxisbericht unten. !

     
  • Besitzer :


 
 

                    

 

 
Praxisbericht von Jochen Zaiser :

Schon wieder wurde ich meinen Grundsätzen untreu - schon wieder wurde ich zum Bau eines Schaumstoffmodelles gezwungen ... gezwungen diesmal durch eine faszinierende Optik, eine überzeugende, (fast) ausgereifte Konstruktion und einen super ausgestatteten Bausatz vom Feinsten. In wenigen Stunden ist das Modell aufgebaut und flugfertig, die Anleitung lässt keine Fehler zu.

Klar, dass man als "Torcman" nicht mit einem schlappen Pürrierstab (280er und Günni-Löffel) herumgurken möchte, sondern schon etwas mehr sportliche Ambitionen hat - also wurde vom Antriebssatz nur die Haube beschafft - der Rest hätte eh nicht gepasst.
Gibt es bei dem Modell als Segler-Version keine Schwerpunkt-Probleme, so stösst man bei der Motorisierung doch schnell an die "bleifreie" Grenze. Alles knausern hilft nichts - mindestens 100g Akku in der Nase sind von Nöten, oder man muss Ballast mit reinpacken. Also habe ich beschlossen, das Torcman-Baby über eine ca. 100mm lange Welle und mit Rückwandmontage einzubauen. Der gesamte Antriebsstrang ausser Akku wurde, im Gegensatz zum Original-Antrieb in der Haube integriert und ist in Sekunden gegen die Segler-Kappe getauscht. Da die Tiefziehteile von innen lackiert sind, empfiehlt es sich, den hinteren Bereich vor dem Einkleben der Spanten leicht (!) aufzurauhen und mit 80er-Gewebe auszulaminieren. Die Haube wurde hinten ca. 25mm gekürzt und im hinteren Spant stützt ein kleines Kugellager die Lange Welle nochmal ab. Dies ist bei höheren Leistungen unabdingbar.
Trotz allem musste zusätzlich zum 66g-Lipo-Pack noch ca. 30g Blei ganz vorn in die Nase.

Die Luftschraube sollte im eingeklappten Zustand so wenig wie möglich stören, deshalb wurde ein spezieller Mitnehmer konstruiert - einfach aber Wirkungsvoll - siehe Bilder.

Folgende Punkte empfehle ich am Modell zu ändern :

Die beiliegenden Stahldrähte der Klappenanlenkung sind zu elastisch und müssen entweder durch steifere ersetzt, oder aber,  wie abgebildet durch ein kleines Zwischenlager (MPX Einklebe-Ruderhorn) nochmal abgestützt werden (mal sehen wann das der Hersteller nachahmt - hab nix dagagen)
Bei der ersten zügigen Abwärts-Figur musste ich feststellen, dass die Motorhaube vorne eine zu schmale Überlappung mit der Nasenverkleidung hat. Folge : Der Lipo-Akku folgte der Schwer-und Fliehkraft, die Motorhaube sprang auf beide gingen von da ab getrennte Wege. Dies scheint aber ein bekanntes Problem zu sein, und der zufällig anwesende "Freescale-Akku-Suchtrupp" fand meinen Akku schnell wieder und gelobte Besserung bei der Konstruktion. Zumindest haben die guten Autorotations-Eigenschaften des Modelles weitere Schäden verhindert.Vorerst muss eben ein Tesafilm herhalten, zusätzlich wurde der Akku noch mit Klettband gesichert.

Was das fliegen angeht, so ist das Modell sehr vielseitig und macht enorm Spass. Start und Landung  ist unkritisch, und in der Luft ist eigentlich alles von Thermikfliegen, einfachem Kunstflug und sehr enge, bodennahen Herumheizen möglich. Den Test, ob das Modell in der Luft zerstörbar ist, habe ich bewusst ausgelassen - wär schade drum ... es ist eben kein EPP Combat Modell, sondern ein gutmütiger Allrounder, der auch von weniger geübten Modellpiloten schnell zu beherrschen ist.

Gruss Jochen

Nachtrag 1 :

Nachdem ich nun einige Flüge absolviert habe, muss ich leider berichten, dass sich der o.g. Motoreinbau nicht dauerhaft bewährt hat. Das in die Haube einlaminierte Glasgewebe samt Spanten hat sich im Flug von der Kunststoffhaube gelöst - samt Lack. Die Methode kann also für stärkere Motorisierungen nicht empfohlen werden. Wenn man den Lack komplett entfernen würde, um eine bessere Verbindung zu erhalten, könnte es gehen. Dann müsste man jedoch von aussen lackieren. Eine andere Alternative wäre, sich eine Haube auf GFK zu laminieren, mit dem Originalteil als Form.

Jedenfalls habe ich den Motor jetzt mit 2 Spanten direkt im Flügel befestigt und hoffe dass das besser hält. Leider ist dann eine Umrüstung zum Segler nicht mehr so einfach möglich.

Die ersten Flüge waren sehr überzeugend, mit 2 Lipos und 8x3.8 APC Luftschraube gehts schon sehr flott zur Sache. Der Motor bleibt dabei absolut kühl, will heissen, man könnte ihm noch mehr abverlangen. Allerdings sind die Segelflugeigenschaften mit Klappluftschraube deutlich besser. Stabilitätsprobleme gibts keine mehr, und etwas Blei konnte auch noch raus...

Aktuelle Bilder anbei,
Gr
uss Jochen

Nachtrag 2 :

Inzwischen hab ich wieder ne Klappluftschraube - 9x5 CamCarbon mit meinem Spezial-Mittelstück drauf, und die 3mm Stahwelle durch ein Kohle-Rohr mit innen 3.0 und aussen 5.0mm ersetzt. Im Bereich der Motorspanten habe ich den Flügel noch mit 40er Glasgewebe und Epoxy verstärkt. Diese Kombination scheint dem Optimum schon sehr nahe zu kommen.